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ACR Eckhorn Nachbau

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ACR Eckhorn Nachbau



Durch häufiges Lesen von HiFi-Fachzeitschriften war mir schon früher aufgefallen, dass die Tester bei Besprechungen von Hornlautsprechern, und vor allem dem Eckhorn relativ sprachlos waren, da wurde nicht mehr von "Feinzeichnung" oder "samtigen Höhen" gesprochen, sondern die Formulierungen "brachial", "unfassbar", "endlose Dynamik" und "Anschnallpflicht" wurden bevorzugt.Wollte ich natürlich mal hören, war aber damals weit jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten. Dann las ich in der Zeitung (Ebay gabs ja 1990 noch nicht) eine Annonce, in der jemand sein ACR-Eckhorn verkaufen wollte, für einen sensationell günstigen Preis. Also fuhr ich mit meinem alten Kumpel Jörg und einem Ford Transit 1990 in ein Dorf nahe Hamburg, wo ein junger Typ aus seinem Elternhhaus in eine kleine Wohnung ausziehen wollte und die Hörner ihm dafür zu gross geworden waren.Okay, es waren keine Original ACR-Hörner, das Bassgehäuse schon, auch mit einem K33, aber die Mitteltonhörner waren nur Isophon DKMT 1226 und die Hochtöner Isophon DKT 110, dazu eine selbstgebastelte Frequenzweiche. Da die Mittel- und Hochtöner damals neu schon ca. 650.- DM kosteten und der junge Mann 1000.- DM für alles haben wollte, hab ich mir das dann mal genauer angehört. Und Zack, mit dem Hornvirus infiziert, klang zwar ein bisschen nach PA, aber bei jeder Art von Musik stellten sich die Haare auf, sowas hatte ich nicht erwartet, eine unglaubliche Direktheit, eine Dynamik, so hatte ich mir das immer vorgestellt. Im Nachhinein war das natürlich etwas überbewertet, aber um einen etwas hinkenden Vergleich zu bemühen, das war wie der Unterschied vom Golf/Kadett/3er BMW (sucht Euch was aus), zu einem 6,7 Liter Mustang oder einer 76´er Corvette mit 500 PS. Alles ein bisschen rauher und kerniger, für mich schlichtweg der Hammer. Diese Lautsprecher habe ich dann über 10 Jahre betrieben und sie haben ohne Ende Spass gemacht. Sie wurden zwischenzeitlich mit Fostex T925 Hochtönern getunt (die nebenbei gesagt heute auch noch ca. 350.- Euro/Stück kosten), den endgültigen Umbau auf K55 und K77 wollte und konnte ich mir aber nicht leisten. Der einzige Nachteil war eben, das die Wohnsituation auf die Lautsprecher angepasst werden musste, da die Hörner zwingend in den Raumecken stehen müssen. Ach ja, und natürlich, das man aufgrund des Wirkungsgrades nur die ersten 3 cm Weg des Lautstärkereglers benutzt. Ich kann mich noch an eine Gartenparty erinnern, wo wir mit den Eckhörner und einem Auto-Kassettenradio mit 2x10 Watt ca. 150 Leute beschallt haben. Keinem wars zu leise oder zu verzerrt. Anmerkung : Für viele Audiophile, die immer noch etwas vermissen,ist der Weg bzw. die Suche mit einem Horn, vor allem einem Vollbereichshorn beendet. Ich habe noch niemand erlebt, der das erste Mal so etwas hört und nicht sprachlos ist. Inzwischen habe ich schon so einige überzeugt, obwohl dies gar nicht meine Intention ist, und niemand hat es bereut. Also, werter Leser, trauen Sie sich und testen Sie mal unvoreingenommen ein Horn. Da mich irgendwann die Aufstellungsproblematik nervte und ich in der Zwischenzeit vergessen hatte, wie anders normale Lautsprecher klangen, habe ich sie dann 2002 für 1000.- Euro beim bekannten Auktionshaus verkauft, um wieder normale, kleine Lautsprecher zu besitzen. Das muss ich hier so ausführlich darlegen, da diese Lautsprecher mein ganzes weiteres Hören beeinflussten.

Typ:
3 Wege Vollbereichshorn
Besonderheiten:
Extremer Wirkungsgrad, Eckplazierung
Baujahr:
1985
Neupreis:
ca. 3000 DM
Belastbarkeit:
100 Watt/8 Ohm
Gewicht:
ca. 70 KG

 
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