Tannoy Precision 6.4 - drescher-onair : HiFi und Reisen

Tannoy Precision 6.4

Die Tannoy gaben ein vierwöchiges Gastspiel im Mai 2015. Da ich nun schon über 10 Jahre meine Klipschörner (die ja inzwischen über 35!! Jahre alt sind) hatte, dachte ich, was moderneres und etwas kleineres wäre vielleicht auch mal ganz schön und gönnte mir die Tannoy Precision 6.4, die ja mit dem konzentrischen Hochtonhorn und den 2 passiven Bassmembranen und dem Tieftöner einen Klang erwarten liessen, wie ich ihn gerne mag , also ordentlichen Druck im tiefen Bereich und klare, schnelle Höhen bei vernünftigem Wirkungsgrad. Zusätzlich haben die Tannoy noch einen Erdungsanschluss an der Rückseite, den ich aber nicht genutzt habe, ebensowenig habe ich den Leerraum im Sockel der Lautsprecher mit Sand o.ä. gefüllt. Ansonsten sind sie sehr wertig gearbeitet, schönes Finish in Satin-Walnut, Sockel, Spikes, Anschlussfeld für Bi-Wiring/Bi-Amping, magnetisch gehaltene Frontbespannungen, also optisch viel schöner als die leicht ramponierten Klipsch. Nachdem ich die Tannoy ca. 20 Stunden mit unterschiedlichem Material eingespielt habe (dabei hat sich der Klang unglaublich verändert, ich habe immer gedacht, es geht da nur um Nuancen, aber nicht bei den Tannoys, die hätte ich sonst nach den ersten 10 Minuten hören sofort zurückgeschickt), wurden sie an meinem Magnat RV-1 angeschlossen, hier an die 8 Ohm - Buchsen. Die Lautsprecher klingen sehr klar und analytisch, spritzig und bieten einen tollen Raum und sind eine wahre Freude bei gut aufgenommener Musik. Leider bilden sie aber auch jeden Fehler der Aufnahme 1:1 ab, so dass bei alten oder schlechten Aufnahmen kein Spass aufkommen mag. Ausserdem bin ich anscheinend durch den Klang meiner großen Hörner etwas versaut, was den Bass angeht. Im Netz ist einigen Besitzern der Bass der Precision zu kräftig, mir ist er eher zu dünn, da machen meine Basshörner aber anders Druck. Die Klipschörner sind halt nicht solche Feinzeichner, klingen dafür aber mit fast jedem Material gut. Ich saß also in der Zwickmühle, welche Lautsprecher ich jetzt behalte, hatten ja beide Vor - und Nachteile. Ich liess also den Zufall entscheiden, stellte beide Paare wieder zum Verkauf und das erste, was verkauft ist, war dann halt weg und ich behalte das andere. Nachdem es beim Klipschorn trotz einiger Interessenten immer am Transport scheiterte, kam dann ein Interessent für die Tannoys vorbei, wir hörten etwas Musik und er nahm sie gleich mit, ich behalte also meine Klipsch. So hat die liebe Seele erstmal wieder Ruhe, neue Latsprecher sind jetzt erstmal wieder kein Thema mehr.