Klipsch Klipschorn
Das Klipschorn (mit einem -h-) wurde 1946, also vor über 68 Jahren, in seiner Grundkonstruktion entwickelt. Seitdem hat es sich, bis auf Änderungen an den Treibern und der Weiche, eigentlich nicht verändert. Somit ist es meines Wissens der älteste noch gebaute Lautsprecher der Welt. Das Klipschorn ( auch K-Horn oder Klipsch Eckhorn genannt) ist der grösste Lautsprecher der Heritage-Serie, die ansonsten noch die Belle, die La Scala, die Cornwall und die Heresy umfasst. Diese Serie ist das Vermächtnis von Paul Klisch (PWK),auf die sich der Ruf der Klipsch-Speaker begründet, die neueren Modelle (die in Fernost produziert werden, RF, Synergy, F usw.), haben hiermit eigentlich nichts mehr zu tun. Die Heritage-Serie wird nach wie vor in Hope, Arkansas gebaut, weshalb sie auch den Beinamen "The Dope from Hope" erhielt. Das Prinzip ist ein 3-Wege-Vollbereichshorn, das Basshorn ist in sich gefaltet und ca. 180 cm lang, benutzt die Raumecken als Verlängerung und als Anpassung an den umgebenden Luftraum, dadurch wird die untere Grenzfrequenz auf 33 Hz bei - 4 dB gedrückt. Es hat einen enormen Schalldruck von über 100 dB, bei 1 Watt Eingangsleistung. Nachteilig ist die Aufstellung, die aufgrund der Konstruktion zwingend in den Raumecken stattfinden muss. Auserdem sollten die Wände rechtwinklig sein, damit man einen dichten Luftanschluss bekommt.
Über den Klang eines Klipschorns muss nichts mehr gesagt werden, da gibt es im Internet genug Informationen. Ist halt etwas speziell, aber wer es einmal gehört hat, vergisst diese Erfahrung nie, so anders klingen Vollbereichshörner. Da werden dann Diskussionen über Seidigkeit, Schmelz oder Detailreichtum reichlich skurril. Oder anders gesagt : Wenn ich einen ´67 Mustang GT500 mit der V8-7Liter-Maschine fahre, möchte ich mich nicht mehr über Verbrauch, Kindersitze und Airbags unterhalten, das ist dann ein anderes Thema.
Ist also vielleicht nicht mehr so chic und zeitgemäss (es gibt bestimmt keinen Lautsprecher mit geringerem WAF, Woman Acceptance Factor), aber es existieren erstaunlicherweise auch heute noch genug Menschen, die für ein Klipschorn mal eben 10k-Euro und mehr bezahlen. Mein Paar ist von 1980, das heisst über 30 Jahre alt, gekauft habe ich sie 2008 (beim Vorbesitzer mit ASR Emitter II im Arbeitszimmer!! gelaufen, falls den jemand nicht kennt: Transistor-Verstärker mit 2 Netzteilen wiegt über 100 Kilo). Ersetzt werden mussten die alten Kondensatoren der Frequenzweiche (mit modernen Sonic-Caps) und die Hochtöner K77 wurden gegen die in der Szene bekannten CT125 von Bob Crites getauscht. Es gibt vor allem im amerikanischen Bereich viele Fan-Seiten und Foren über Klipsch Lautsprecher, aber auch in Deutschland tut sich da was. Ebenso gibt es Menschen, die glauben, daß sie nur den Bassteil brauchen (und davon auch nur einen), ich bin überzeug, das wird nie was gescheites, man hat einfach zuviel Probleme, MT- und HT-Treiber mit entsprechendem Wirkungsgrad zu bekommen, von den Weichen und der Anpassung ganz zu schweigen, eventuell ist eine vollaktive Bestückung da zielführend, mit elektronischen Frequenzweichen. Damit kommt man aber auch wieder in Preisbereiche, wo ich mir gleich ein Original kaufen kann.
Das Problem an meinem damaligen Dynavox VR-70 E war aber, das er von diesen Lautsprecher-Monstern sowas von überfordert war, das ich doch recht schnell in einen neuen Amp investieren musste, der den Bassbereich im Griff hatte.
Sorry, wenn ich jetzt hier etwas enthusiastisch geschwurbelt habe, aber ich bin von den Hörnern halt sehr angetan. Jetzt ist das Thema Lautsprecher für mich erstmal erledigt.