Backes & Müller BM3 - drescher-onair : HiFi und Reisen

Backes & Müller BM 3

Nachdem ich 1982 neun lange Monate 12 Stunden am Tag in einem Hamburger Tanklager gejobbt habe, konnte ich mir (neben einigem anderen) endlich eine "richtige" Hifi-Anlage leisten. Die Wahl fiel auf die damals sehr angesagten B&M BM 3, einen Yamaha C-4 Vorverstärker und einen Nakamichi ZX-7 Kassettenrekorder. Die B&M waren vollaktiv, das war zu der Zeit schon noch eine Seltenheit, einzelne Verstärker für Bass und Mittel-Hochton-Bereich. Sie hatten diverse Gimmicks, die mich schon ansprachen, z.B. die automatische Ein - und Ausschaltung bei Anliegen oder Fehlen von Musik, gepaart mit die Farbe wechselnden LED´s für den Betriebszustand, die saubere Verarbeitung, das auf dem Papier überzeugende Prinzip der Gegenkopplung: Ich glaube, im Mitteltöner war ein Mikrofon eingebaut, das den abgestrahlten Klang mit dem am Eingang verglich und gegenregelte, ebenso wie die beiden Tief-Mitteltöner unterschiedlich starke Magneten hatten, wobei mithilfe der unterschiedlichen Magnetfelder ebenfalls bei Fehlauslenkungen gegengeregelt wurde. Die Lautsprecher waren wirklich prima, es wurde sehr viel damit gehört, allerdings gab es erstmals das Problem, dass ich bestimmte Aufnahmen aufgrund der schlechten Abmischung oder Aussteuerung nicht mehr ertragen mochte. Ich tendierte immer mehr nach sauteuren Japan-Pressungen oder Hörtest-Platten, von audiophil sprach man zu der Zeit noch nicht. Das einzige Manko an den Lautsprechern war ein fast nicht zu hörendes Sirren, was aber mit der Zeit immer mehr zunahm, so dass man die Lautsprecher dann immer mal nach 3-4 Stunden eine halbe Stunde ausschalten musste. In meiner weiteren Ausbildung mit Auto und Wohnung musste ich die BM3 leider aus akuter Geldnot wieder verkaufen, schade.